Ein Baum namens George
Wie so oft stand sie im Garten bei dem Baum, den sie so gern hatte.
Auf eine meditative Art und Weise praktizierte sie eine sehr innige Verbindung zur Natur, und eben dieser Baum war für sie ein guter Freund geworden.
Ihre Hände lagen sanft auf dem Baumstamm. In Gedanken fragte sie den Baum: „Wie heißt Du eigentlich?“
Die Verbindung zwischen Baum und Mensch war innig, und die Kommunikation funktionierte gut.
Kurz nach ihrer Fragestellung hatte sie auch schon einen Namen im Kopf: „George“
„Wieso gerade George?“, fragte sie sich.
In der Wohnung suchte sie im Internet nach der Herkunft und Bedeutung des Namens. George/Georg kommt aus dem Griechischen, Georgios, was soviel wie Landwirt oder Erdbearbeiter bedeutet.
Nun leuchtete es ihr ein. Von ihrem Baumfreund George ging immer eine besondere Energie aus, so etwas Erhabenes, aber nicht hochmütig, eine weise und liebevolle Kraft strahlte er aus.
Er als ein Baum war stets mit Mutter Erde über die Wurzeln verbunden. Über die Wurzeln teilte er die wunderbare Lebensenergie von Mutter Erde mit den anderen Bäumen im Garten.
Von oben, von Vater Sonne kam über seine Krone Sonnenlicht in seinen Stamm. Ein Teil der Sonnenenergie wurde wieder an die anderen Bäume unterirdisch über die Wurzeln verteilt, und der zweite Teil floss über seine Wurzeln ab zu Mutter Erde.
George war also Erdarbeiter, indem er alle anderen Bäume mit Lebensenergie versorgte.
In jedem Fall schien ihr der Name George für ihn passend, da er so was wie eine leitende Funktion hatte. Auch sie durfte stets ihre leeren Akkus wieder bei ihm aufladen. Im Austausch dafür durfte George ihre Liebe in sich aufnehmen, ihre Liebe zur Natur, gepaart mit ihrer Energie der Dankbarkeit.
Das war die Geschichte über eine, etwas andere Freundschaft.
21.02.2019